Hallo liebe Kate,
ich wollte dir heute mal von unserer Lissi berichten. Bei Lissi hat sich nach deinem Besuch bei uns so viel getan.
Lissi war im März zum 2. Mal läufig und dieses Mal war es noch schlimmer als die Läufigkeit im letzten Jahr. Die Läufigkeit selbst war eigentlich problemlos,
aber danach die Scheinträchtigkeit war schlimm. Und dieses Mal hatte sie sogar (Kuscheltier-)Babys :o/.Die Baby Zeit war eigentlich am schlimmsten. Wir
dachten schon, sie würde uns eingehen. Lissi wollte nicht mehr spielen, hat nur geschlafen und wollte nach kurzen Gassi Runden sofort wieder rein zu ihren
Kuscheltier Babys, die wir ihr dann weggenommen haben. Das war aber schon hart, denn sie tat uns so leid. Gefressen hat sie außer ein paar Leckerlies fast gar
nichts mehr. Aber ihr Zustand war wirklich schlimm. Sie war auch viel ängstlicher als sonst. Das war also keine schöne Zeit und hielt sich tatsächlich bis zur
Kastration. Dann war am 20. Mai die Kastration. Es wurden nur die Eierstöcke entfernt, weil die Gebärmutter gut aussah und die Ärztin hat uns auch dazu geraten.
Die Nebenwirkungen sind dann wohl geringer. Wir haben die OP extra in unseren Urlaub legen lassen, um rund um die Uhr bei Lissi sein zu können. Wir waren dann bei
der Narkosespritze bei ihr und als sie wach wurde dann auch. Das war uns sehr wichtig. Zuhause hat sie einen Body zum Schutz getragen, welchen sie auch sehr gut
angenommen hat. Sie wurde von uns gehätschelt und getätschelt und die Wunde verheilte super gut.
Und dann kam auch schon bald die Veränderung.
Ich hatte vermutet, dass Lissi nach der Operation erst einmal gar nichts mehr fressen würde, aber da hatte ich mich geirrt. Am Tag nach der OP hat sie schon
ganz gut gefressen und mittlerweile frisst sie wie ein richtiger Hund. Nach den Gassirunden läuft sie sofort in die Küche und wartet darauf, dass ich ihr ihre
Mahlzeit zubereite. Sie bettelt sogar richtig danach. Dass die Küche mal so ein schrecklicher Ort war, ist längst vergessen. Inzwischen müssen wir sogar
aufpassen, dass sie nicht zu moppelig wird. Auch sonst ist die Veränderung groß. Lissi ist nicht mehr so ängstlich, bei fremden Menschen weiterhin etwas
vorsichtig, aber immer sehr freudig. Wir konnten die hässlichen Teppiche zwischen den Zimmern wieder entfernen, weil die unterschiedlichen Bodenbeläge auch
nicht mehr schlimm sind. Lissi spielt mit Anton wieder wie verrückt und schläft dort auch nicht mehr so viel. Die Tage bei Anton sind sowieso immer toll für
Lissi. Evtl. würde sie ja jetzt in der Betreuung bei Anika auch besser zurechtkommen, aber die Lösung Lissi 1 x die Woche zu Heidrun zu geben, ist doch die
bessere. Heidrun freut sich darüber und die beiden Hunde natürlich auch. Zudem treffen wir uns am Wochenende immer 1 x zum Freilauf in Vastorf. Das tut beiden
Hunden sehr gut. Lissi kann nach wie vor nicht ohne Leine gehen, denn das Jagen ist einfach ihr Ding. Das ist bei Lissi so, wie bei ihrem lieben Bruder Anton.
Alles in allem ist Lissi jetzt fast ein neuer Hund. So munter und zufrieden, wie wir sie lange nicht gesehen haben. Ein properes süßes Ding :o) Dass sie sich
so schnell nach der Operation schon so verändern würde, hätten wir niemals gedacht.
Ich schreibe Dir das, weil Du einen so großen Anteil an dieser Veränderung hast. Du hast uns dazu geraten sie aus dem Kindergarten zu nehmen und den Schritt
der Kastration zu gehen. Du hast uns gezeigt, dass Lissi ganz andere Anforderungen und Herausforderungen stellt wie z.B. ein Labrador und dass wir eigentlich
nicht so schlechte Hundeeltern sind, wie wir vielleicht so manches Mal dachten. Dafür möchten wir nochmal ausdrücklich Danke sagen.
Viele liebe Grüße senden Dir
Steffi, Patrick und Lissi
Anmerkung von Kate zum Feedback:
Ich bin – um es ungefähr mit den Worten der wunderbaren Sophie Strodbeck zu sagen - kein Kastrationsgegner aber auch kein pauschaler Befürworter.
In seltenen Fällen kann sie zu mehr Entspannung und innerer Gelassenheit führen – wie hier bei Lissi, die durch den Zyklus fast das ganze Jahr depressiv war.
Parallel dazu haben wir natürlich ein entsprechendes Training gemacht, das dazu diente, Lissis Selbstbewusstsein und Lebensfreude zu steigern, aber vor allen
Dingen: dass wir unsere Hunde so annehmen, wie sie sind und das Tolle an Ihnen zu schätzen und mit dem doofen (hier die Jagdleidenschaft des Windhundes) zu
leben lernen. Eben wie in jeder anderen Partnerschaft auch.😉